Unser aktuelles Projekt „DIE SCHÜTZENLIESEL“
4. Die Original- Geschichte: Grundlage für unsere Neufassung
Akt I: Gegend am See
Das Schützenfest ist in vollem Gange. Blasius Nestel, Junggeselle und ewiger Stenz des Ortes, kommt vom Militär zurück. Sogleich gewinnt er den ersten Preis des Wettschießens, einen Becher mit 200 Mark und einen Kuss von Liesel, seinem Gspusi, die ihn abgöttisch liebt und die, nicht ohne Grund, mit Argusaugen über ihn wacht.Aber auch der Bierbrauer Zillinger, der daran gewöhnt ist, mit, oder wegen seines immensen Reichtums alles zu bekommen, macht sich Hoffnungen auf Liesel. Vorläufig jedoch ganz vergebens. Er ist Witwer und Vater einer heiratsfähigen, ziemlich verzogenen Tochter namens Wilhelmine. Sie wiederum hat eine Liebschaft mit dem stotternden, etwas unterbelichteten, dafür aber sehr schönen Förster Konrad. Gerne würde sie diesen heiraten.
Liesels Vormund Mooshammer, opportunistischer Bürgermeister des Ortes, hätte gerne, dass Liesel den wohlhabenden Bierbrauer Zillinger ehelichte.
Blasius' Mutter Margarete, die einen gewissen Standard für unverzichtbar hält und deren verstorbener Mann Haus und Hof verwirtschaftet hat, würde hingegen gerne sehen, dass Blasius Zillingers Tochter Wilhelmine heiratet.
Da platzt wie eine Bombe ein Brief des russisch-polnischen Gutsbesitzers Daszewski herein. Er ist ein entfernter Verwandter von Zillinger und Margarete und möchte eine ungewöhnliche Schenkung von 200 000 Mark machen. 100 000 Mark soll Wilhelmine und 100 000 Mark Blasius erhalten.
Das Geld würde jedoch nur fließen, wenn der ewige Junggeselle Blasius die verzogene Wilhelmine heiratet, Derjenige von beiden, der freiwillig auf die Heirat verzichtet, sollte nichts erhalten.
Margarete und Zillinger jubeln. Margarete, weil dadurch ihr Luxus wieder finanzierbar wird und Zillinger freut sich über Liesels zukünftige Freiheit.
Blasius, Liesel, Wilhelmine und Konrad hingegen sind entsetzt, wollen sie doch ihr bisheriges Leben nicht aufgeben.
Blasius ersinnt eine List, die ihn und Wilhelmine trotzdem zu dem Geld gelangen lässt, ohne auf ihre jeweiligen Partner verzichten zu müssen. Er weiht Wilhelmine, Konrad und Liesel ein:
Die Hochzeit wird stattfinden, nur so zu Schein. Das Geld wird einkassiert. Danach wird die Scheidung herbeigeführt. Dann kann Wilhelmine ihren Konrad heiraten und er mit Liesel weiterhin seine Freiheit genießen. Der Plan wird akzeptiert und die Verlobung Wilhelminens mit Blasius proklamiert.
Akt II: Saal in Zillingers Haus
Die Hochzeitsfeierlichkeiten neigen sich dem Höhepunkt zu. Das Schauspiel kann beginnen.Blasius diktiert dem schönen Konrad einen Liebesbrief. Den will er vor versammelter Mannschaft vorlesen und daraufhin Konrad mit Wilhelmine in deiner dunklen Kammer beim Stelldichein überraschen.
Liesel hat diese Szene belauscht, leider aber falsch verstanden. Krank vor Eifersucht betrinkt sie sich gemeinsam mit Zillinger.
Daraufhin schleicht sie sich an Wilhelminens Stelle in die dunkle Kammer.
Als die Tür geöffnet wird, ist die Überraschung groß. Konrad und Liesel stehen sich gegenüber. Alle Welt hält die beiden jetzt für ein Liebespaar. Wilhelmine und Blasius glauben sich hintergangen.
Akt III: Zimmer in Zillingers Haus
Die Scheidungsangelegenheit ist total verfahren, so sehr Liesel und Konrad ihre Unschuld beteuern und zu letzt auch beweisen können.Vorsichtigerweise hat Liesel die ganze Hochzeitsnacht vor Blasius' Tür gewacht, bereit, ihn zu erwürgen, wenn er es wagen sollte, zu Wilhelmine zu gehen. Wie aber nun die Sache zu einem guten Ende führen? Alle vier sind ratlos.
Da trifft zum Glück der Erbonkel Daszewski - unter fremdem Namen, um nicht erkannt zu werden - selber ein, um das Brautpaar unter die Lupe zu nehmen. Liesel und Wilhelmine, die nichts ahnen, erzählen ihm arglos die Geschichte. Verblüfft über die Verwirrungen, die er gestiftet hat, gibt er sich zu erkennen.
Auch wenn er Blasius gerne verheiratet gesehen hätte, erklärt er sich schließlich doch damit einverstanden, dass das erwzungene Ehepaar sich trennen dürfe, ohne das von ihm vererbte Geld zu verlieren.
Wilhelmine kann nun ihren Konrad heiraten. Blasius hat Mutters' Geld und Liesel endlich ihren Blasius.