Unser aktuelles Projekt „DIE SCHÜTZENLIESEL“


Die Schützenliesel

1. „Die Schützenliesel“, ein bayerisches Phänomen?

Im Saal der königlich privilegierten Hauptschützengesellschaft München, welcher der Bayerischen Kammeroperette e.V. freundlicherweise für eine Aufführung der Operette „Die Schützenliesel“ zur Verfügung gestellt wird, befindet sich das original Gemälde der „Schützenliesel“, das Friedrich August Kaulbach 1881 nach dem Vorbild der Kellnerin Coletta Möritz malte. Zunächst sollte dieses Bild nur als Dekoration für die Bierbude des Sterneckerbräus beim 7. Deutschen Bundesschießen in München dienen, machte aber das Modell und die Schützenliesel als Figur über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt.

So inspirierte sie möglicherweise auch die Wiener Künstler Edmund Eysler, Leo Stein und Carl Lindau zu ihrer Interpretation. Am 07. Oktobter 1905 sollte die Operette „Die Schützenliesel“ im Carl-Theater in Wien uraufgeführt werden. Die Pressestimmen meinten damals, dass Eyslers Operetten den Wechsel des Genres signalisierten. Die Musik wurde gelobt, die solide Instrumentation und die einfache Harmonisierung seiner Operetten hervorgehoben.

Die Bayerische Kammeroperette e.V. hat nun das besondere Glück, die Aufführungsrechte an dieser Perle der Operettenliteratur zu erhalten - mit der Genehmigung, diese so zu bearbeiten, dass sich ein modernes Operettenpublikum auf die Wiederentdeckung dieser einzigartigen Operette freuen kann.

Die Neubearbeitung der Operette „Die Schützenliesel“ ist Herausforderung und Chance zugleich.

Die Herausforderung besteht darin, ein bereits existierendes Libretto so umzugestalten, dass die Geschichte in ihren Grundzügen bestehen bleibt. Text, Instrumentierung und Handlung soll einem heutigen Publikum zugänglich gemacht werden, ohne aufgesetzt und unnatürlich zu wirken. Darüberhinaus werden unzeitgemäße Längen gestrichen, um eine Leichtigkeit entstehen zu lassen, die Brücken baut zwischen Tradition und moderner Heimatverbundenheit. Und nicht zuletzt: Dem Stück einfach wieder neues Leben einzuhauchen!

Die Chance bietet sich in der Verbindung zwischen Tradition und Moderne, man erhält so einen umfassenderen Blick auf die Geschehnisse. Im besten Falle speisen sich die beiden Komponenten gegenseitig. So entsteht ein neues Gesicht der Geschichte und eine neues Verständnis der Musik.
Gelingt es, das Stück wie oben beschrieben zu bearbeiten und unterhaltsame, spritzige Abende zu garantieren, wendet sich auch junges Publikum wieder der Operette zu.
Wir möchten einen kleinen Beitrag leisten, der Operette zur längst überfälligen Renaissance zu verhelfen.